1. Warum ein Vergleich von Vermögensanlagen sinnvoll ist

Sobald es um Finanzierung geht, prallen zwei Realitäten aufeinander: Unternehmen brauchen Flexibilität, Banken fordern Sicherheiten. Genau in dieser Lücke haben sich drei besondere Finanzierungsformen etabliert: 

  • das qualifizierte Nachrangdarlehen mit vorinsolvenzlicher Durchsetzungssperre, 
  • das qualifizierte partiarische Nachrangdarlehen 
  • und die Genussrechte mit qualifiziertem Rangrücktritt. 

Sie bieten Unternehmen die Möglichkeit, Kapital einzuwerben, ohne Anteile abzugeben oder langwierige Kreditprüfungen durchlaufen zu müssen.

Aus Sicht der Anleger geht es darum, welche Chancen und Risiken diese Vermögensanlagen mit sich bringen und wie sie sich voneinander unterscheiden. Die Unterschiede sind nicht immer leicht erkennbar, da rechtliche Feinheiten eine wichtige Rolle spielen. Ein Vergleich dieser drei Anlagetypen hilft, die passende Form für die jeweilige Situation zu finden. Dabei ist auch entscheidend zu verstehen, wann ein Vermögensanlagen-Informationsblatt erforderlich ist.

2. Hintergrund: Warum alternative Finanzierungsinstrumente wichtig sind

Der Zugang zu Kapital entscheidet oft über Wachstum oder Stillstand. Banken verlangen Sicherheiten, die nicht immer vorhanden sind, oder sie vergeben Kredite nur an Betriebe mit stabilen Geschäftszahlen. Eigenkapital hingegen bedeutet oft, Anteile abzugeben und Entscheidungsrechte mit Investoren zu teilen. Für Gründer, KMUs oder Projektierer ist das nicht immer der passende Weg. Genau hier setzen alternative Finanzierungsinstrumente wie Nachrangdarlehen oder Genussrechte an. Sie schaffen Spielräume, ohne dass klassische Kreditprüfungen oder die Abgabe von Stimmrechten erforderlich sind.

Abgrenzung zu Bankkredit und Eigenkapital

Während ein Bankkredit auf festen Rückzahlungsplänen basiert und ein Eigenkapitalgeber Mitsprache erhält, kombinieren Vermögensanlagen Elemente aus beiden Welten. Anleger stellen Kapital bereit, tragen aber auch ein erhöhtes Risiko, da ihre Ansprüche im Rang nachgeordnet sind. Für Unternehmen ergibt sich daraus die Chance, Kapital zu erhalten, ohne Kontrolle abzugeben.

Rolle des VIB in der Regulierung

Der Gesetzgeber verlangt bei vielen dieser Modelle ein Vermögensanlagen-Informationsblatt (VIB) welches von der BaFin gebilligt werden muss. Es informiert Anleger standardisiert über Chancen, Risiken, Laufzeit und Kosten. Damit entsteht Transparenz, die Vertrauen schafft und rechtliche Sicherheit für beide Seiten bringt.

3. Qualifiziertes Nachrangdarlehen mit vorinsolvenzlicher Durchsetzungssperre

Das qualifizierte Nachrangdarlehen mit vorinsolvenzlicher Durchsetzungssperre ist eine besondere Form der Unternehmensfinanzierung,

Definition und rechtliche Grundlage

Bei einem qualifizierten Nachrangdarlehen verpflichten sich Anleger, im Falle einer Insolvenz des Unternehmens mit ihren Ansprüchen hinter andere Gläubiger zurückzutreten. Die vorinsolvenzliche Durchsetzungssperre bedeutet zusätzlich, dass Forderungen bereits dann nicht eingeklagt werden können, wenn eine Insolvenz droht. Grundlage hierfür ist das Vermögensanlagengesetz, das die Bedingungen dieser Verträge regelt.

Nutzung durch Unternehmen

Unternehmen setzen dieses Instrument häufig ein, wenn kurzfristig Kapital benötigt wird, ohne dass Sicherheiten gestellt werden können. Typische Beispiele sind Start-ups in Wachstumsphasen oder mittelständische Betriebe, die Projekte vorfinanzieren müssen.

Chancen und Risiken für Anleger

Für Anleger besteht die Aussicht auf eine feste Verzinsung, die über klassischen Sparprodukten liegt. Gleichzeitig tragen sie ein erhöhtes Risiko, da sie im Ernstfall ihr eingesetztes Kapital verlieren können. Die Durchsetzungssperre verstärkt dieses Risiko, da Ansprüche frühzeitig blockiert sind.

4. Qualifiziertes partiarisches Nachrangdarlehen

Das qualifizierte partiarische Nachrangdarlehen kombiniert die Eigenschaften eines klassischen Nachrangdarlehens mit einer variablen Komponente: der Gewinnbeteiligung. Es gehört zu den flexibleren Finanzierungsinstrumenten und wird dann eingesetzt, wenn Unternehmen Wachstum finanzieren und Anleger an diesem Erfolg teilhaben lassen wollen.

Definition und Besonderheiten

Anleger stellen Kapital zur Verfügung und erhalten dafür in der Regel zwei Arten von Vergütung: einen festen Zinssatz sowie einen variablen Anteil am Gewinn des Unternehmens. Dieser partiarische Charakter macht die Anlage attraktiv, da sie Erträge direkt an die Unternehmensentwicklung knüpft. Gleichzeitig gilt auch hier der qualifizierte Rangrücktritt, wodurch Anleger im Insolvenzfall nachrangig behandelt werden.

Einsatzmöglichkeiten für Unternehmen

Vor allem wachstumsorientierte Unternehmen nutzen diese Form, wenn sie Investoren am wirtschaftlichen Erfolg beteiligen möchten, ohne Anteile abzugeben. Typische Beispiele sind Start-ups mit hohem Wachstumspotenzial oder KMUs, die eine Expansion in neue Märkte finanzieren wollen.

Chancen und Risiken für Anleger

Anleger können neben festen Zahlungen von überdurchschnittlichen Gewinnen profitieren. Allerdings hängt die variable Komponente stark von der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens ab, was zu schwankenden Erträgen führt. Auch hier tragen Anleger ein erhöhtes Risiko, da ihre Ansprüche nachrangig sind.

5. Genussrechte mit qualifiziertem Rangrücktritt

Genussrechte gehören zu den älteren Finanzierungsinstrumenten im Bereich der Vermögensanlagen. Sie vereinen Elemente von Fremd- und Eigenkapital, ohne dass Anleger Gesellschafterrechte erhalten. Mit einem qualifizierten Rangrücktritt sind sie für Unternehmen ein flexibles Mittel zur Kapitalaufnahme und für Anleger eine chancenreiche, aber risikobehaftete Anlageform.

Definition und rechtlicher Rahmen

Genussrechte geben Anlegern Anspruch auf eine Beteiligung am Gewinn oder an bestimmten Unternehmenskennzahlen. Im Unterschied zu Gesellschaftern haben sie jedoch keine Mitspracherechte oder Stimmrechte. Der qualifizierte Rangrücktritt bedeutet, dass ihre Ansprüche im Insolvenzfall nachrangig bedient werden. Rechtlich werden Genussrechte im Vermögensanlagengesetz geregelt.

Typische Einsatzszenarien

Genussrechte werden oft bei größeren Projekten eingesetzt, in denen klassische Kredite nicht ausreichen oder nicht flexibel genug sind. Beispiele sind Immobilienentwicklungen, der Bau von Photovoltaikanlagen oder auch Kultur- und Infrastrukturprojekte, die privates Kapital benötigen.

Chancen und Risiken für Anleger

Anleger profitieren von Renditen, die direkt an den Erfolg des Projekts oder des Unternehmens gekoppelt sind. Gleichzeitig müssen sie auf Einflussnahme verzichten und tragen ein erhöhtes Ausfallrisiko, da ihre Forderungen im Rang nachgestellt sind.

6. Vergleich der drei Anlagetypen

Die drei vorgestellten Anlagetypen unterscheiden sich in ihrer rechtlichen Ausgestaltung, im Renditemodell und im Risiko. Für Unternehmen wie für Anleger sind diese Unterschiede wichtig, um die passende Finanzierungsform bzw. Anlageentscheidung zu treffen.

Die drei Anlagetypen in der Übersicht

Auswahlkriterien für Unternehmen

Für Unternehmen spielen Projektgröße, Kapitalbedarf und Flexibilität eine zentrale Rolle. Kleine Betriebe oder Start-ups greifen häufig zum Nachrangdarlehen, wenn sie unkompliziert Kapital benötigen. Wachstumsunternehmen, die Investoren stärker an ihrem Erfolg beteiligen möchten, setzen auf das partiarische Modell. Bei größeren Projekten mit langfristiger Perspektive sind Genussrechte eine gängige Option.

Auswahlkriterien für Anleger

Anleger sollten ihre persönliche Risikobereitschaft berücksichtigen. Wer eine feste Verzinsung sucht, wird beim Nachrangdarlehen fündig, trägt aber auch ein hohes Ausfallrisiko. Partiarische Nachrangdarlehen sind für Anleger interessant, die an Wachstumschancen partizipieren wollen, jedoch Schwankungen akzeptieren. Genussrechte sprechen vor allem Investoren an, die an langfristigen Projekten teilhaben möchten und den Eigenkapitalcharakter schätzen, auch wenn Mitspracherechte fehlen.

7. Kosten- und Zeitersparnis mit dem VIB Generator

Die Erstellung eines Vermögensanlagen-Informationsblatts ist für viele Unternehmen kosten- und zeitintensiv, vor allem wenn sie diesen Weg über eine Kanzlei wählen. Der VIB Generator von Broadside bietet hier eine digitale Lösung, die Zeit und Geld spart.

Über ein strukturiertes Online-Formular werden alle notwendigen Angaben Schritt für Schritt erfasst. Am Ende steht ein BaFin-konformes VIB im PDF-Format, das direkt zur Billigung eingereicht werden kann. Typische Anpassungen, die die BaFin häufig nachfordert, sind im Festpreis bereits enthalten. So vermeiden Unternehmen zusätzliche Kosten und Verzögerungen, die bei externen Kanzleien üblich sind.

Gerade für Gründer, KMUs oder Projektierer bedeutet dies eine erhebliche Entlastung: Sie können sich auf ihr Projekt konzentrieren und gleichzeitig sicherstellen, dass die rechtlichen Vorgaben erfüllt werden.

8. Fazit: Orientierung im Markt der Vermögensanlagen

Nachrangdarlehen, partiarische Nachrangdarlehen und Genussrechte mit qualifiziertem Rangrücktritt gehören zu den wichtigsten alternativen Finanzierungsinstrumenten für Unternehmen. Sie unterscheiden sich in Rechtsnatur, Renditemodell und Risikoprofil, bieten aber allen Beteiligten flexible Möglichkeiten jenseits von Bankkrediten oder Eigenkapital. Für Unternehmen eröffnen sie neue Wege, Kapital einzusammeln, ohne Einflussrechte abgeben zu müssen. Anleger wiederum erhalten Zugang zu Projekten, die attraktive Chancen versprechen, jedoch auch ein erhöhtes Ausfallrisiko mit sich bringen.

Die Übersicht zeigt, dass die Wahl des passenden Instruments von Projektgröße, Finanzierungsbedarf und Risikoneigung abhängt. In jedem Fall gilt: Ein Vermögensanlagen-Informationsblatt schafft Transparenz, fördert Vertrauen und bildet die Grundlage für eine rechtssichere Umsetzung. Damit wird es für Unternehmen wie für Anleger zu einem zentralen Baustein, um fundierte Entscheidungen im Bereich alternativer Finanzierungen zu treffen.